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«Wie gut ist deine Beziehung?» – Neue Komödie fragt mal nach
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«Wie gut ist deine Beziehung?» – Neue Komödie fragt mal nach

  • Als die langjährige Freundin seinen Kumpel jäh verlässt, geraten auch bei Steve einige Gewissheiten ins Wanken. Er macht sich plötzlich Sorgen um seine eigene Partnerschaft. Ob der Film auch Ihr Leben auf den Kopf stellt, verrät Ihnen Andrea Barthélémy.
Friedrich Mücke als Steve und Julia Koschitz als Carola (Foto: X Verleih)

Die Verabschiedung seiner langjährigen Freundin wirkt verunsichernd: «Keine Angst vor Veränderung!» Wenn’s doch nur so einfach wäre… denn Steve möchte eigentlich, dass alles so bleibt, wie es ist. Aber auf der Arbeit warten blutjunge Anzugträger mit Berater- und Optimierungsauftrag auf den nicht mehr ganz so blutjungen IT-Spezialisten.

Als dann noch sein Kollege und Freund Bob damit rausplatzt, dass seine Freundin ihn von heute auf morgen verlassen hat, beginnt der große Zweifel auch an Steve (Friedrich Rückert) zu nagen. Wozu so viel Veränderung? Was, wenn auch Carola (Julia Koschitz) heimlich nicht mehr mit ihm glücklich ist? Und wie zum Himmel kann er notfalls neuen Schwung in die bewährte und geliebte Liebe bringen? Selbstoptimierung und Veränderung scheinen, so schwer ihm das fällt, das Gebot der Stunde.

Regie führte Ralf Westhoff

Fünf Jahre nach seinem Erfolgshit «Wir sind die Neuen!» über eine lebensfrohe Senioren-WG legt Ralf Westhoff jetzt eine Screwball-Komödie über Lust und Frust langjähriger Partnerschaften nach – und stellt die Frage «Wie gut ist deine Beziehung?» mitten in den fotogen ausgeleuchteten Lebensraum von Kreativ-Schaffenden um die 40.

Zur Leib gewordenen Bedrohung für das fragile Liebesglück wird dabei ausgerechnet ein in die Jahre gekommener Tantra-Yoga-Lehrer (mit herrlich flatterndem Haar: Michael Wittenborn). Er ist jenseits der 60 und hat einen Bauchansatz, aber auch viel Gefühl für «Schwingungen». Und in ebensolche versetzt er als neuer Lover nicht nur Bobs Ex-Freundin – er beschleunigt durch einen dämlichen Zufall auch die emotionale Achterbahnfahrt von Steve und Carola.

Szenen, die das Leben schreibt

So einiges, was auf dieser Gefühlschaos-Reise passiert, ist dann witzig, allerdings auch ziemlich plakativ: Die ekstatisch tanzende Tantra-Gruppe, die der verzweifelte Steve zwecks sexueller Weiterbildung besucht. Die grasgrün-gesunden, natürlich zuckerfreien Smoothies, die er zum Jungbleiben tapfer trinkt. Und diverse, gegenseitige Versuche, durch Eifersüchtigmachen die Liebe des Partners neu zu triggern.

Friedrich Mücke (M) als Steve beim besuch einer Tantra-Gruppe. (Foto: -/ X Verleih /dpa)
Friedrich Mücke (Mitte) als Steve beim Besuch einer Tantra-Gruppe. (Foto: X Verleih/dpa)

Denn auch Carola ist durch Steves verändertes Verhalten zunehmend verstört. Ihre Single-Freundin diagnostiziert bei ihm prompt eine Midlife-Crisis, inklusive junger Freundin, und bohrt mit Fragen wie: «Ist deine Beziehung eine Diktatur?» Nein? Na, dann sei sie ja automatisch ein Kompromiss. Die Folgen für die sonst so uneitle Carola: Shopping-Rausch und neue Haarfarbe. Blond.

Trotz solch krachender Klischees gelingen Westhoff aber einige schöne Beobachtungen im Ringen der Partner um eine neue gemeinsame Sprache. Dass diese am Ende eben nicht in krampfhafter Veränderung liegt, sondern gar nicht so viel anders ist als die, die sie seit Langem sprechen, gehört zu den liebenswerten Tönen der temporeichen, wenn auch manchmal etwas dick aufgetragenen Komödie. Vor allem Julia Koschitz bringt sie durch zarte Zwischentöne immer wieder zum Klingen.

(MAG99/dpa)

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