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Die Rechnung mit dem Handy begleichen – Apple Pay versus Google Pay
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Die Rechnung mit dem Handy begleichen – Apple Pay versus Google Pay

  • Seit kurzem sind die beiden weltweit führenden Smartphone-Bezahlsysteme auch in Deutschland verfügbar. Wie unterscheiden sie sich und welche Risiken sind zu beachten? Von Christoph Dernbach
Zahlung via NFC.

Durchschnittlich 107 Euro Bargeld und fast immer eine Girokarte – das steckt im deutschen Portemonnaie. Ginge es nach den Wünschen von Apple-Pay-Chefin Jennifer Bailey bräuchten die Menschen auch hierzulande beim Bezahlen immer seltener das Portemonnaie zücken. Zum Schlussspurt im Weihnachtsgeschäft hat der iPhone-Konzern auch in Deutschland sein Smartphone-Bezahlsystem eingeführt. Apple-Konkurrent Google ist seit dem Sommer mit Google Pay im Markt.

Kaum Unterschiede in der Praxis

In der Praxis unterscheiden sich beide System nur in Details. Sowohl auf einem Android-Smartphone als auch auf dem iPhone ist eine Kredit- oder Debitkarte schnell hinzugefügt – vorausgesetzt, dass die jeweilige Karte auch unterstützt wird. Apple geht mit der Unterstützung der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank, N26, Comdirect, American Express und sieben weiteren Banken und Finanzdienstleistern an den Start. Bei Google sieht die Liste ähnlich aus, nur dass dort statt der Deutschen Bank die Commerzbank mit an Bord ist. Über PayPal können aber auch andere Girokonten mit dem Bezahlsystem verbunden werden, auch Guthabenkarten von VIM funktionieren.

Das Aufrüsten des Smartphones zur virtuellen Geldbörse ist also eine vergleichsweise einfache Aufgabe. Doch wo kann man sie überhaupt einsetzen? Bargeld wird in Deutschland quasi überall akzeptiert. Cafés wie das «Public Coffee Roasters» in Hamburg, die nur noch Kartenzahlungen akzeptieren, sind hierzulande die absolute Ausnahme.

Keine Sicherheitsabfrage bei Kleinstbeträgen mit Google

NFC-Zahlung mit Smart Watch.
Smart Watches, wie z.B. die Apple Watch, können auch zur Bezahlung genutzt werden. (Foto: Shutterstock)

An der Kasse erntet man derzeit manchmal noch kritische Blicke, wenn man statt der gewohnten Plastikkarte das Smartphone oder die Smartwatch an das Terminal hält. Dabei ist insbesondere die Apple Watch besonders praktisch. Die muss man nur morgens einmal entsperren, danach kann man sie ohne weitere Legitimationsnachweise zum Zahlen verwenden. An der Kasse tippt man doppelt auf den Knopf an der Seite der Apple Watch, danach ist sie eine Minute lang für den Bezahlvorgang scharf geschaltet. Auf dem iPhone muss man jede Zahlung mit dem Fingerabdruck (TouchID), der Gesichtserkennung (FaceID) oder der iPhone-PIN bestätigen. Ähnlich bequem funktioniert das auch bei Android-Smartwatches.

Die Blicke der Kassierer hellen sich auch schnell wieder auf, wenn sie sehen, wie flott der fällige Betrag beglichen wird – deutlich schneller jedenfalls, als man Schein und Münzen passend aus der Geldbörse kramen kann.

Google Pay setzt dabei die Bedienungshürde noch niedriger als Apple an. Auf einem Android-Smartphone mit NFC-Chip werden Beträge bis 25 Euro in der Regel ohne Sicherheitsabfrage freigegeben, so wie bei einer kontaktlosen Kredit- oder Debitkarte. Bei höheren Beträgen werden Fingerabdruck, PIN oder Gesichtserkennung fällig.

Kreditkarte muss bei Diebstahl nicht gesperrt werden

Bei der Sicherheit müssen sich Apple Pay und Google Pay nicht hinter anderen Bezahlverfahren verstecken – im Gegenteil. Bei beiden System werden nicht die eigentlichen Kreditkartendaten gespeichert und an den Händler übertragen, sondern nur eine Token genannte virtuelle Kreditkartennummer. Damit können die Daten auch nicht ausgespäht und für Betrugsversuche missbraucht werden.

Sollte das Smartphone gestohlen werden, löscht die Bank nur das virtuelle Gegenstück der Karte und muss nicht die eigentliche Kreditkarte sperren. Wird eine Geldbörse gestohlen, sieht man in der Regel sein Geld nie wieder.

Beim Datenschutz siegt Apple

Und die Privatsphäre? Beim Bargeld sieht die Bank höchstens, wo Geldscheine abgehoben wurden. Beim Bezahlen mit dem Smartphone wird die Anonymität immerhin gegenüber dem Händler gewahrt. Er erfährt nur, dass der Betrag freigegeben wurde und ist nicht in der Lage, die Daten für eine Profilbildung auszuwerten. Voll im Bild ist dagegen die Kreditkartengesellschaft oder die jeweilige Bank.

Apple betont, keine Details zu speichern.

«Wenn du mit einer Bankkarte bezahlst, speichert Apple Pay keine Daten zu deiner Transaktion, die auf dich zurückzuführen sind»,

heißt es im Supportdokument. Google weist seine Kunden darauf hin, dass bei jeder Transaktion über Google Pay etliche Daten erfasst werden können. Wer sich daran stört, sollte Google Pay besser nicht einsetzen.

Für den Kunden komplett kostenlos

Und wie sieht es mit den Kosten aus? Für Verbraucher ist die Nutzung von Apple Pay oder Google Pay kostenlos. Und auch bei den Händlern fallen keine Zusatzkosten an. Der iPhone-Hersteller verlangt jedoch von den Banken eine bislang nicht bekannte Beteiligung an den Transaktionsgebühren.

(MAG99/dpa/tmn)

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