Rouge: Wer hat’s erfunden?
- Eine sanfte Rötung der Wangen – die ist heute schnell aufgepinselt und schenkt extra Glow für Zwischendurch. Woher das beliebte Schmink-Produkt stammt, weiß Antonie Marquardt.

Antonia Marquardt ist Journalistin und lebt in München.
Nein, nicht die Schweizer! Die alten Ägypter waren’s! Und zwar schon vor hunderten von Jahren – zu Zeiten der Pharaonen. Vor allem wohlhabende Bürger haben es verwendet. Damals bestand das Wangenrot vorwiegend aus fein geriebenem Ocker, einem Gemisch aus Mineralien, welche einen zart rötlichen Ton auf die Wangen zaubern sollte. Diese Ur-Form wurde zudem auf die Lippen aufgetragen – übrigens von Frauen und Männern. Bei den alten Griechen erfreute sich Rouge ebenfalls großer Beliebtheit. Da wurde es allerdings aus Pflanzen wie Rote Bete und Maulbeeren hergestellt und als Paste aufgetragen. Im römischen Reich wurden sogar hochgiftige Substanzen eingesetzt. Das begehrte Rot bestand beispielsweise aus fein gemahlenem, toxischen Zinnober, das zu extremen gesundheitlichen Schäden führte.
Rosa Wangen, mit extra Haarausfall
Bei vielen Frauen verursachte er Haarausfall und sogar Lähmungen! Im Frankreich des 16. Jahrhunderts feierte Rouge seinen Höhepunkt, als Königin Marie Antoinette das «Rougieren» endgültig salonfähig machte. Im 19. Jahrhundert kam dann der Tiefpunkt: Englands Königin Viktoria bezeichnete das Produkt als «unsittlich».
Einige Jährchen hat es wohl gedauert, bis das Rouge erneut auflebte und als Beauty-Tool wieder unersetzlich wurde. Im 20. Jahrhundert feierte das Wangenrot dann ein fulminantes Comeback. Beauty-Ikonen wie Marilyn Monroe und Audrey Hepburn haben ihres dazu beigetragen. Heutzutage ist Rouge als Kosmetik-Helfer nicht mehr wegzudenken.
(MAG99)
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Antonia Marquardt ist Journalistin und lebt in München. --- STYLE.MAG99 ist das seit Oktober 2019 neue Onlinemagazin für selbstbewusste Frauen. In unserem VIP-Bereich finden Sie zusätzliche Top-News, Stories und Gewinnspiele. Jetzt Newsletter abonnieren!