Neuer Kinderstar dreht jetzt mit Otto Walkes
- Der elfjährige Julius Weckauf ist bekannt aus dem Film «Der Junge muss an die frische Luft». Und damit hat seine Karriere gerade erst begonnen... Von Christoph Driessen

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Auf dem Reiterhof in Pulheim bei Köln würde man nicht auf die Idee kommen, dass Julius Weckauf ein Filmstar ist. Der Elfjährige rennt zwischen Stallgebäude und Koppel hin und her, spielt mit dem Hund und fragt die Erwachsenen aus, die Pferde über den Hof führen. Zwischendurch verfüttert er ein paar Möhren an den Schimmel, mit dem er 2017 Reiten gelernt hat. Das war als Vorbereitung für seine Rolle als Hape Kerkeling in «Der Junge muss an die frische Luft». Mit 3,8 Millionen Zuschauern gehört der Film neben der Komödie «Das perfekte Geheimnis» zu den erfolgreichsten deutschen Kinofilmen des Jahres.
Eine Viertelstunde später sitzt Julius in dem alten Caravan seines Reitlehrers. Seine Mutter hat ihm einen selbstgebackenen Kuchen für das Reiterhofteam mitgegeben.
«Bevor ich hierherkam, hatte ich mit Reiten nichts am Hut»,
erzählt er. Jetzt dagegen hätte er gern ein eigenes Pferd oder zumindest eine Reitbeteiligung, denn schließlich kennt er sich jetzt bestens aus, «nicht wahr, Paps?» Der reagiert zurückhaltend: «Wenn du ein bisschen älter bist und das immer noch willst, dann schauen wir mal…»

Julius hat schon festgestellt, dass man sich auch als Kino-Schauspieler nicht jeden Wunsch erfüllen kann. Wieviel er mit der Filmerei verdient hat, weiß er nicht – das bleibt vorerst ein Geheimnis seiner Eltern. Dafür stehen jetzt immerhin schon sieben Preise in seinem Zimmer, darunter einer aus den USA. Er hat sogar einen Fan in Brasilien. «Dem hab ich heute noch zum Geburtstag gratuliert.»
Der zweite Kinofilm ist im Kasten
Dieses Jahr hat er seinen zweiten Kinofilm gedreht, die Komödie «Enkel für Anfänger». «Das handelt von drei alten Leuten, die gehen zu einer Agentur und lassen sich da Enkelkinder vermitteln. Ich bin einer davon, der hyperaktive. Passt.» Außerdem hat er den Schlaukopf Wickie synchronisiert, und demnächst spielt er neben Otto in einer Neuverfilmung von «Catweazle». «Ich bin der Junge, der Catweazle findet, weil er sich mit einem Zauberspruch in unsere Zeit gehext hat.» Otto hat er schon kennengelernt.
«Der ist supernett. Der verstellt sich nicht, sondern ist genauso verrückt wie im Fernsehen.»
Nicht so zufrieden war er mit seinem Auftritt neulich bei der Comedypreis-Verleihung. «Der Text, den ich da abgelesen habe, war eher was für Erwachsene. Und Ablesen mag ich sowieso nicht, ich rede lieber einfach so.» Freies Reden hat er drauf: Wenn man sich mit ihm unterhält, wirkt er genauso natürlich und schlagfertig wie in seiner Rolle als Jungkomiker Hape Kerkeling.
Schul-Berühmtheit
An seiner Schule kennen ihn jetzt alle – was auch ein Nachteil sein kann. «Wenn mal irgendwas Blödes passiert und ich bin in der Nähe oder dabei, heißt es sofort: „Ach guck mal, der Julius!“ Alle kennen meinen Namen.» Seine richtigen Freunde sprechen ihn überhaupt nicht auf die Filme an.
«Die wissen, dass ich da nicht gerne drüber rede. Die ärger ich höchstens mal ein bisschen, indem ich sage: Haha, ich hab noch eine Woche länger Ferien als ihr!»
Während der Dreharbeiten wird er einzeln unterrichtet über Skype. Dadurch hätten sich seine Noten sogar verbessert, sagt er. In seiner Freizeit macht er gern Computerspiele und fährt Longboard und Scooter. Fußball mag er nicht, «das ist mir zu laut». Um früher auf dem Schulhof ein wenig mitreden zu können, hat er zeitweise trotzdem Fußballbildchen gesammelt.

Auf die Idee, sich um eine Filmrolle zu bewerben, wären er oder seine Eltern von allein nie gekommen. Doch irgendwann wurde Julius Vater‘ Bernd Weckauf von einem Bekannten angeschrieben: «Wir haben da eben im Auto im WDR gehört, dass die jemanden suchen, der Hape Kerkeling als Kind spielt. Da haben wir sofort an den Julius gedacht, der ist doch immer so lustig.» Die Eltern schmunzelten nur darüber. Aber dann kamen am nächsten Tag gleich drei Kunden in ihr Schreibwarengeschäft bei Jüchen am Niederrhein – und die hatten alle die gleiche Idee.
Julius hat noch zwei deutlich ältere Geschwister, eine Schwester, 24 Jahre alt, und einen Bruder von 21 Jahren. Die Schwester wusste immer alles und ist jetzt Lehrerin. Der Bruder ist eher ein leiser Typ und arbeitet heute als Schreiner. «Tja, und ich war derjenige, der immer so Kommentare losgelassen hat.» Er fuhr zum Beispiel mit seinem Kinderlaufrad durch das Geschäft und fragte die Kunden: «Kann ich Ihnen weiterhelfen?»
Jetzt will er nochmal raus zu den Pferden. Er muss sich beeilen, denn danach muss er noch für eine Englischarbeit lernen. Am Stalltor dreht er sich um und ruft: «Tschüs dann!»
(MAG99/dpa)
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