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Molly Weasley-Darstellerin wird 70
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Molly Weasley-Darstellerin wird 70

  • Im Kino verkörperte Julie Walters die warmherzige Ersatzmutter von Harry Potter. An ihrem runden Geburtstag blickt die Schauspielerin auf ein nicht immer leichtes Leben und eine erfüllende Karriere zurück. Von Uli Hesse
Die britische Schauspielerin Julie Walters bei der 71. Verleihung der British Academy Film Awards (BAFTAs) in der Royal Albert Hall. Sie blickt auf eine abwechslungsreiche Karriere zurück.

Harry-Potter-Fans schlossen die warmherzige Molly Weasley, die Mutter von Harrys bestem Freund Ron, schnell ins Herz. So wurde Julie Walters auch beim jüngeren Publikum weltweit bekannt. «Es war keine große Rolle, aber man traf jedes Jahr die gleiche Gruppe von Leuten», sagte sie bei einem Gespräch im British Film Institute (BFI). «Ich habe es einfach geliebt, und es ist selten, dass man als Schauspieler so eine Struktur im Leben hat.»

Von den Dreharbeiten erholt sich Julie Walters auf einer Bio-Farm mit Rindern, Schafen und Schweinen in der Nähe von Plaistow in Südengland, die ihr Mann Grant Roffey managt. «Es ist so anders als meine Welt. Ich mag das Tempo», sagte sie der Zeitschrift «Saga». Am kommenden Samstag (22. Februar) wird Julie Walters 70 Jahre alt.

Preise und Glamour kennt Julie Walters aus dem Beruf, privat entspannt sie lieber auf einer Farm.
Preise und Glamour kennt Julie Walters aus dem Beruf, privat entspannt sie lieber auf einer Farm. (Foto: Facundo Arrizabalaga/epa/dpa)

Walters wuchs in Birmingham auf. «Ich komme aus einer Familie, in der jeder verdammten Sache Drama verpasst wurde», sagte sie «Saga». Ihr Vater war Bauarbeiter; zu ihrer irischen Mutter hatte sie eine schwierige Beziehung – «nichts war jemals gut genug». Die Ausbildung zur Krankenschwester brach sie ab, um ihrem Traum von der Bühne zu folgen. Ihre Mutter prophezeite ihr, sie werde «mit 20 in der Gosse landen», erzählte die inzwischen geadelte Dame Julie beim BFI-Gespräch.

Wood and Walters

Bekannt wurde sie zunächst durch Fernseh-Sketche mit der Komödiantin Victoria Wood, die sie beim Studium in Manchester kennengelernt hatte. Später schufen sie eine Seifenopern-Persiflage und erhielten 1981 sogar eine eigene Show, «Wood and Walters», in der Julie Walters ihr komödiantisches Talent demonstrieren konnte.

Ihre Karriere startete ab 1980 durch: Erst wurde sie für die Bühnenversion von «Rita will es endlich wissen» (Educating Rita) mit Preisen überhäuft. Dann spielte sie 1983 neben Michael Caine die Hauptrolle in dem Film über eine Friseurin aus der Arbeiterklasse, die es sich in den Kopf gesetzt hat zu studieren. «Rita will es endlich wissen» machte Julie Walters international bekannt und brachte ihr einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung ein. Ihre zweite Nominierung erhielt sie für ihre Nebenrolle als Ballettlehrerin in «Billy Elliot» knapp zwanzig Jahre später.

US-Schauspielerinnen Julie Walters (l.) und Brenda Blethyn (r.) stellen mit Regisseur Nick Hurran auf einer Pressekonferenz der 48. Berliner Filmfestspiele (Berlinale) ihren Film «Girls' Night» vor. Auch ein Film, der Julie Walters bekannt gemacht hat.
US-Schauspielerinnen Julie Walters (l.) und Brenda Blethyn (r.) stellen mit Regisseur Nick Hurran auf einer Pressekonferenz der 48. Berliner Filmfestspiele (Berlinale) ihren Film «Girls‘ Night» vor. Auch ein Film, der Julie Walters bekannt gemacht hat. (Foto: Nestor Bachmann/dpa-Zentralbild/dpa)

Dazwischen spielte sie unter anderem die Bordellbesitzerin Cynthia Payne in dem Film «Personal Service» (1987), die naive Ehefrau von Phil Collins in «Buster» (1988) und posierte nackt in «Kalendar Girls» (2003) als respektable Hausfrau. «Alle hatten eine Riesenangst», verriet sie beim BFI- Gespräch.

«Helen Mirren brachte Champagner und wir betranken uns alle am Vorabend.»

Trotz des internationalen Erfolgs arbeitete sie weiterhin viel fürs britische Fernsehen und stellte umstrittene Frauen wie die krebskranke Nordirlandpolitikerin Mo Mowlam 2010 in «Mo» dar. Danach hatte sie eine Schaffenskrise: «Ich wollte sehen, wo ich im Leben stehe und was ich will», sagte Julie Walters dem «Guardian». «Ich war mir nicht sicher, ob ich noch arbeiten wollte.» Sie entschied sich, nur noch Rollen zu wählen, die entweder eine richtige Herausforderung sind, oder lukrativ sind und Spaß machen.

Das Alter macht sich bemerkbar

Seither war sie in «Mary Poppins’ Rückkehr», sowie den Paddington-Filmen und der Verfilmung des Abba-Musicals sowie dessen Fortsetzung «Mamma Mia! Here we go again» zu sehen – neben Hollywood-Star Meryl Streep. «Es war so einschüchternd, weil ich mit ihr aufgewachsen war und sie verehrt habe», sagte Walters im BFI-Gespräch. «Dann arbeitest du plötzlich neben ihr und redest über Erkältungen und die Wechseljahre.»

Sie bemerkt inzwischen ihr Alter. Als sie die zehnteilige Serie «Indian Summer» über die indische Unabhängigkeit drehte, reiste Julie Walters eine Woche früher an, um sich an das Klima zu gewöhnen. Auch ihre Zeilen zu lernen, werde schwierig:

«Ich muss jetzt Dinge im Voraus lernen»,

sagte sie «Saga», «was ich noch nie in meinem Leben machen musste.» In dem Drama «Filmstars Don’t Die in Liverpool» spielte Walters die Mutter eines jungen Schauspielers, der mit der 30 Jahre älteren Hollywood-Diva Gloria Grahame (Annette Bening) eine Liebesaffäre hat – eine wahre Geschichte. Und in diesem Jahr soll die Verfilmung des Kinderbuchs «Der geheime Garten» herauskommen, in dem Julie Walters neben Colin Firth zu sehen ist.

(MAG99/dpa)

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