Mit den Wimpern klimpern
- Ein gekonnter Augenaufschlag ist sexy und verfehlt seine Wirkung so gut wie nie. Unverzichtbar: Die richtige Mascara und spezielle Tuschtechniken, die Sie optimal in Szene setzen. Antonie Marquardt kennt die besten Tipps für intensive Blicke.

Antonia Marquardt ist Journalistin und lebt in München.
Lange, dichte Wimpern sind der Traum jeder Frau. Doch Wimpernhärchen sind so individuell wie die Figur eines Menschen. Das A und O für verführerische Blicke und volle Wimpern ist die Mascara. Erst sie zaubert ausdrucksstarke Blicke und sorgt für einen schönen Augenaufschlag.
Wimpernformer
Die Wimpernzange dient als Grundlage für Volumen und einen offenen Blick. Sie darf allerdings nur auf ungetuschten Wimpern angewendet werden. Andernfalls bekommen bereits getuschte Wimpern einen unschönen Knick und können im schlimmsten Fall abbrechen oder ausfallen. Setzen Sie die Zange ganz nah am Wimpernansatz an und drücken ein paar Sekunden zu – aber nicht zu kräftig. Sie können die Zange auch mehrmals verwenden. Achten Sie dabei auch darauf, dass die äußersten Härchen mit gebogen werden. Durch Wärme hält die Biegung der Wimpern länger. Deshalb können Sie die Zange vorher kurz anföhnen. Uns persönlich hat der «Thermo Wimpernformer» überzeugt. Er ist batteriebetrieben und erwärmt sich innerhalb von Sekunden. Außerdem verhindert er das Brechen und Einklemmen der Wimpern.

Perfekte Mascara
Die Auswahl ist enorm: Wenn Sie vor den riesigen Regalen im Laden stehen, müssen Sie ordentlich schauen, um die passende Wimperntusche zu finden. Es geht um Konsistenz, Bürstenform und um Ihren persönlichen Geschmack. Kurze Wimpern, kurze Borsten – so lautet die Faustregel. Für normale und lange Wimpern haben sich Bürsten mit kräftigeren Borsten bewährt. Ansonsten bleibt nur das Ausprobieren.
Kleiner Bürsten-Guide
Trapez-Form
Ein Bürstchen, das in seiner Stärke variiert, erwischt jede Wimper.
Enge, kurze Borsten
Lieben Sie einen natürlichen Look mit leicht geschminkten Wimpern, dann sind Sie mit einer Bürste, die eng aneinander stehende, kurze Borsten hat, besser bedient. So können Sie den Farbauftrag leichter kontrollieren.
Gebogene Bürste
Sie verleiht den Wimpern Schwung und verstärkt zusätzlich den Effekt des Wimpernformers.
XXL-Bürste
Große Bürsten mit langen Borsten verlängern den Wimpernkranz optisch und bringen Volumen. Sie sind ideal, um alles aus Ihren Wimpern herauszuholen.

Tricksen erlaubt
Bevor Sie die Mascara auftragen, ein kleiner Tipp: Verwenden Sie einen flachen, abgeschrägten Augenbrauenpinsel und nehmen Sie damit die Farbe von dunklem Lidschatten oder Augenbrauenpuder auf. Schließen Sie ein Auge und drücken (nicht streichen) Sie die Farbe ganz nah am Wimpernkranz an. So arbeiten Sie sich am Lid entlang. Wenn Sie mögen, können Sie am äußeren Augenwinkel noch einen minimalen «Schwung» nach oben setzen. Anschließend fahren Sie diese feine Linie mit schwarzem Eyeliner nach.
Tightlining – eine andere Methode
Das bedeutet, die obere Wasserlinie mit einem wasserfesten Kajal zu schwärzen. Am Anfang fällt es bestimmt etwas schwer, den Kajal in diesem Bereich des Auges anzusetzen. Aber so schlimm ist es gar nicht. Das Augenlid einfach etwas nach oben heben und mit Kajal schwärzen. Sie werden sehen – der Effekt ist fantastisch. Die Wimpern wirken dadurch viel dichter.

Einen Tusch
Bevor das Bürstchen der Mascara aus dem Behälter gezogen wird, drehen Sie es ein paar Mal. So wird Farbe aufgenommen und sie verteilt sich gleichmäßig auf den Borsten. Tuschen Sie immer von unten nach oben. Setzen Sie die Bürste also an den Wimpernwurzeln an und streichen Sie dann in kleinen Zick-Zack-Bewegungen nach oben zu den Spitzen. Damit trennen Sie einzelne Härchen und erwischen auch die widerspenstigen. Bei Bedarf wiederholen.
Golden Eyes
Mögen Sie es glamourös? Dann können Sie die Spitzen Ihrer tiefschwarz getuschten Wimpern mit einer glitzernden oder schimmernden Mascara färben. Davor die schwarze Wimperntusche gut trocknen lassen.

Das können Sie sich abschminken
Bitte gehen Sie nie geschminkt ins Bett. Im Schlaf können getuschte Wimpern schnell abbrechen. Ein Augen-Make-up-Entferner (für wasserfeste Mascara) reinigt die Wimpern rückstandslos. Mit dem Watte-Pad nicht hin und her reiben, sondern den mit Entferner getränkten Wattebausch auf die Wimpern der geschlossenen Augen anlegen und kurz einwirken lassen. Dann mit sanften Bewegungen nach unten oder seitlich in eine Richtung wischen.

Weg damit
Ist die Mascara länger als drei Monate in Gebrauch, sollte sie spätestens jetzt ausgemistet werden. Mit der Zeit sammeln sich immer mehr Bakterien in der Tube, die nicht nur eine Entzündung der Augen auslösen können, sondern auch das Ausfallen der Wimpernhärchen begünstigen. Irgendwann fängt die Tusche an zu bröseln, was sich auf den Wimpern auch nicht gut macht. Vermeiden Sie auch ständiges Pumpen mit dem Bürstchen, denn das trocknet die Mascara schneller aus. Es genügt, die Bürste kurz in eine Richtung zu drehen und dann herauszuziehen. Damit hat sie schon genügend Farbe aufgenommen.
Schon gewusst?
- Etwa 150 Tage ist der Lebenszyklus der Wimpern
- Wimpern wachsen nicht in einer Reihe, sondern versetzt
- Wimpern haben die Aufgabe, unsere Augen zu schützen. Das bedeutet, sie sollen Schmutzpartikel und Fremdkörper abfangen und verhindern, dass Schweißtropfen in die Augen kommen
- Der obere Wimpernkranz besitzt etwa 90 bis 150 Härchen, der untere nur 70 bis 80
…natürlich wieder die Ägypter
Aber ernsthaft, bereits im alten Ägypten wurden Augen und Wimpern dunkel geschminkt – als Schutz vor bösen Geistern. Um Farbe auf die Wimpern zu bekommen, wurden natürliche Materialien wie Ruß, Kohle oder Malachit verwendet. Das Schminken mit Kohle blieb über viele Jahrhunderte im Nahen Osten Tradition, während die westlichen Kulturen dunkel geschminkte Augen schlichtweg verpönten.
Erst im 19. Jahrhundert schminkten sich hier Frauen die Augen. Zuerst nur mit natürlichen Produkten, bis der französische Parfümeur und Kosmetiker Eugen Rimmel 1830 die erste Wimperntusche entwickelte. Und zwar aus Kohle und Vaseline.

Später verfeinerte der Techniker T.L. Williams diese Mixtur weiter. 1914 gründete er sein Unternehmen «Maybelline». Hinter dem Namen steckt eine Kombination aus «Vaseline» und dem Namen seiner Schwester.
Helena Rubinstein entdeckte im 20. Jahrhundert die erste Mischung für eine Mascara in cremiger Textur. Das revolutionierte die Beauty-Welt und war der Vorreiter unserer heutigen Mascara: abgepackt in Behältern mit Bürste.
(MAG99)
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Antonia Marquardt ist Journalistin und lebt in München. --- STYLE.MAG99 ist das seit Oktober 2019 neue Onlinemagazin für selbstbewusste Frauen. In unserem VIP-Bereich finden Sie zusätzliche Top-News, Stories und Gewinnspiele. Jetzt Newsletter abonnieren!