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Kleiner Kraftprotz mit wenig Stromhunger: Das iPad mini im Test
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Kleiner Kraftprotz mit wenig Stromhunger: Das iPad mini im Test

  • Vier Jahre lang bot Apple das Modell ohne Aktualisierung an. Manche Fans des kompakten Tablets hatten schon mit seiner Einstellung gerechnet. Doch nun gibt es eine Neuauflage, die mit etlichen Details überzeugt. Von Christoph Dernbach
iPad mini von Apple

Apple räumt bei seinen «mini»-Produkten weiter auf. Nachdem im vergangenen Herbst der Mac mini nach jahrelanger Aktualisierungspause komplett renoviert wurde, ist nun das iPad mini dran. Fast vier Jahre lang hatte Apple das kompakte Tablet mit dem 7,9-Zoll-Bildschirm unverändert im Programm. Jetzt überspringt die Neuauflage gleich mehrere Generationen bei den verbauten Prozessoren und Sensoren.

Das ist neu

Äußerlich bekommt man diesen Wandel nicht mit. Das neue iPad mini sieht genau so aus wie das alte iPad mini 4. Beim Einschalten fällt aber sofort das hellere Display auf. Es unterstützt nun auch die True-Tone-Technik von Apple. Dabei wird die Bildschirm-Darstellung der Farbtemperatur des Umgebungslichtes angepasst. Bislang war das den teureren Modellen iPad Pro und iPhone vorbehalten.

Durch den neuen A12-Chip hat das iPad mini ordentlich Leistungsreserven auch für anspruchsvollere Spiele. (Foto: Apple Inc./dpa-tmn)
Durch den neuen A12-Chip hat das iPad mini ordentlich Leistungsreserven für anspruchsvollere Spiele. (Foto: Apple Inc./dpa-tmn)

Technisch gesehen spielt der kleinste Tablet-Computer von Apple nun in einer Liga mit den Spitzenmodellen beim iPhone. Wie beim iPhone XS steckt im Innern des iPad mini der von Apple entworfene A12 Bionic Chip mit sechs Rechenkernen. Der Vorgänger setzte noch auf den betagten A8. Der Generationswechsel schlägt sich beeindruckend im Performancetest nieder. Wird nur ein Rechenkern von einer App angesprochen, steigert sich die Leistung auf 278 Prozent, kommen mehrere Rechenkerne zum Einsatz, steigt der Wert sogar auf 356 Prozent.

Auch die neue Grafikeinheit liefert Spitzenwerte ab. In den Leistungstestprogrammen erscheinen viermal höhere Werte als beim Vorgängermodell. Damit ist das iPad mini auch als mobile Spielekonsole für kommende Games gut gerüstet.

Gute Akku-Laufzeit trotz gestiegener Leistung

Auch beim neuen iPad mini setzt Apple auf den Fingerabdrucksensor TouchID. Die aufwendigere Gesichtserkennung FaceID kommt nicht zum Einsatz. (Foto: Robert Günther/dpa-tmn)
Auch beim neuen iPad mini setzt Apple auf den Fingerabdrucksensor TouchID. Die Gesichtserkennung FaceID kommt nicht zum Einsatz. (Foto: Robert Günther/dpa-tmn)

Erstaunlich dabei ist, dass sich die gestiegene Performance nicht nachteilig auf die Akku-Laufzeit auswirkt – ganz im Gegenteil. Und das, obwohl Apple die Kapazität von 27,6 auf 19,6 Wattstunden reduziert hat. Im Praxistest hielt das neue iPad mini beim aufwendigen 3D-Spiel «Asphalt 8» gute 10,3 Stunden durch, 2,5 Stunden länger als das ältere Modell. Bei anderen Anwendungen wie Video oder Surfen im Web liegt die von der Testsoftware ermittelte Laufzeit noch bis zu drei Stunden darüber. Ursache hierfür dürfte die moderne Energiespar-Architektur des A12-Chips sein.

Im Gegensatz zur aktuellen iPhone-Generation oder der iPad-Pro-Reihe verwendet Apple beim aktuellen iPad mini weiterhin das Fingerabdruck-Erkennungssystem TouchID und verzichtet auf die aufwendigere Gesichtserkennung FaceID. Was viele Traditionalisten freuen wird: Das neue iPad mini verfügt – wie das neue größere iPad Air – weiterhin über einen herkömmlichen Kopfhöreranschluss (3,5 mm Klinkenstecker).

Kleinere Schwächen

Apples neues iPad mini gibt es – gegen Aufpreis – auch mit Tastatur (noch nicht verfügbar) und Eingabestift (99 Euro). (Foto: Apple Inc./dpa-tmn)
Apples neues iPad mini gibt es – gegen Aufpreis – auch mit Tastatur (noch nicht verfügbar) und Eingabestift (99 Euro). (Foto: Apple Inc./dpa-tmn)

Neu ist dagegen, dass das mini nun die Stifteingabe unterstützt. Allerdings kommt hier die erste Generation des Apple Pencil zum Einsatz, nicht die modernisierte zweite Generation. Dementsprechend kann der Stift nicht wie beim iPad Pro kabellos an der Gehäusekante des Tablets aufgeladen werden. Man muss ihn weiter über den Lightning-Port des Tablets laden – recht unpraktisch.

Eher schwach fällt die Erneuerung bei den Kameras aus. Zwar hat Apple die Software optimiert, so dass die Fotos nun etwas weniger Farbrauschen aufweisen. Es fehlt aber ein Blitz oder eine Filmleuchte. 4K-Videos können auch nicht aufgenommen werden.

Besser sieht es bei der Konnektivität aus. Das neue iPad mini kommt – zumindest theoretisch – beim LTE-Datenfunk auf 1.000 Megabit pro Sekunde. Wenn es denn die Funkzelle hergibt. Neben der steckbaren SIM-Karte gibt es außerdem eine integrierte eSIM.

Fazit

Das neue iPad mini lässt bei wichtigen Leistungsdaten selbst größere iPads wie das vor einem Jahr vorgestellte 9,7-Zoll-Modell hinter sich und ist auch mit neuen Sensoren für aufwendige Augmented-Reality-Anwendungen gerüstet. Nur bei Foto- und Videoaufnahmen liegt das neue Apple-Tablet nicht ganz auf dem Niveau, das Spitzen-Smartphones inzwischen bieten.

Der stärkere Hauptprozessor, die bessere Grafik, die Unterstützung der Stifteingabe und das neue, gut entspiegelte Display schlagen sich leider auch im Preis nieder. Das neue iPad mini ist 100 Euro teurer als der betagte Vorgänger. Die kleinste Version (64 GB Speicher, WLAN) kostet 449 Euro, die größere Version (256 GB) schlägt mit 619 Euro zu Buche. Die LTE-Option kostet jeweils 140 Euro Aufpreis.

(MAG99/dpa/tmn)

 

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