Horrorthriller «Lloronas Fluch»: Diese Tränen sind tödlich
- Eine verzweifelte Mutter, die gefangen ist in einer Welt zwischen Leben und Tod – und zur Gefahr für Kinder wird. Mit seinem neuen Gruselschocker lehrt Regisseur Michael Chaves nicht nur Eltern das Fürchten. Von Antje Wessels

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Geschichten von unheimlichen Geisterfiguren, die sich Zutritt in die Welt der Menschen verschaffen, gibt es schon lange. Aktuell erfahren sie sogar wieder eine gewisse Hochkonjunktur im Kino, denn Gruselreihen wie etwa das sehr erfolgreiche «Conjuring»-Universum, basierend auf den realen Geisterjägern Ed und Lorraine Warren, boomen. Mittlerweile gibt davon nicht nur zwei Filme, sondern noch mehrere Ableger dazu. Und zu diesen gehört überraschend auch Michael Chaves‘ Verfilmung der mexikanischen Sage von der weinenden La Llorona, die einst im Wahn ihre Kinder getötet haben soll, um ihren Ehemann zu verletzen. Das ist hochdramatisch und unheimlich zugleich.
Eine unheimliche Frau holt junge Menschen in ihre Geisterwelt
Michael Chaves macht in seinem ersten Langspielfilm «Lloronas Fluch» (Kinostart: 18. April 2019) aus der skrupellosen Kindermörderin eine waschechte Spukgestalt, die es auf den Nachwuchs einer Sozialarbeiterin abgesehen hat, die eigentlich so gar nicht an derartige Gruselgeschichten glaubt: Im Los Angeles der 1970er Jahre wird die Sozialarbeiterin und Mutter Anna (Linda Cardellini) eines Tages an den Ort eines merkwürdigen Vorfalls gerufen. Zwei verstörte Jungen wurden von ihrer Mutter im Wandschrank eingesperrt – angeblich wollte diese ihre Sprösslinge vor der Llorona beschützen. Eine in schwarze Gewänder gehüllte Frau, die es darauf abgesehen hat, junge Menschen in ihre Geisterwelt zu holen.
Anna, die die Legende von La Llorona zwar kennt, aber nicht an Geister glaubt, nimmt sich dieses Falles an und muss schon bald feststellen, dass die Sage realer ist, als sie angenommen hat. Denn plötzlich sind auch ihre eigenen Kinder in Gefahr. Als ihre Tochter in der Badewanne schließlich nur knapp dem Tod entkommt, beschließt Anna, gemeinsam mit der Hilfe eines Mediums (Raymond Cruz), der weinenden Frau den Kampf anzusagen.
Laute Geräusche und auftauchende Fratzen
Mit der Verortung seines Films in den 70er Jahren und der wiederholten Bezugnahme auf das Land Mexiko als Ursprung der La-Llorona-Legende geht Regisseur Michael Chaves vor allem optisch ansprechende Wege. Sein «Lloronas Fluch» folgt zwar über weite Strecken den Konventionen moderner Gruselfilme. Er baut wiederholt sogenannte Jumpscares sein, also Momente, in denen er durch laute Geräusche oder plötzlich auftauchende Fratzen das Hochschrecken im Kinosessel forciert. Aber dank der stimmungsvollen Schauplätze sowie der starken Kameraarbeit von Michael Burgess sieht all das sehr ansprechend aus. Eine gruselige Atmosphäre entsteht dadurch ganz von allein. Nicht zuletzt, weil die von Marisol Ramirez verkörperte La Llorona in ihrem wallenden Gewand und ihrem fies-verweinten Make-Up so richtig schön zum Fürchten aussieht.
Auch das von Hollywoodstar Linda Cardellini («Nur ein kleiner Gefallen») angeführte Schauspielensemble agiert durch die Bank solide. Der heimliche Star ist wohl Tony Amendola, der nach dem Grusel «Annabelle» ein weiteres Mal in die Rolle des Father Perez schlüpft und damit den Bogen zum überaus erfolgreichen «Conjuring»-Universum schließt. Mit dem geht es nach «Lloronas Fluch» und «Annabelle 3» im Juli dieses Jahres übrigens erst 2020 weiter.
(MAG99/dpa)
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