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Filmstart «Einsam Zweisam»: Gibt es in der Großstadt noch die wahre Liebe?
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Filmstart «Einsam Zweisam»: Gibt es in der Großstadt noch die wahre Liebe?

  • Sie sind um die Dreißig, leben in Paris und sind... allein. Als Teil der Generation «Beziehungsunfähig» ist es fraglich, ob Rémy und Mélanie ihrem Single-Dasein entkommen können. Von Sabine Glaubitz
Ana Girardot als Melanie in einer Szene des Films «Einsam Zweisam» – gibt es für sie ein happy End?

Rémy und Mélanie leben in Paris. Sie sind beide um die Dreißig, sind Singles, wohnen im selben Viertel und sind fast Nachbarn. Denn ihre Appartements grenzen aneinander, auch wenn jedes in einem anderen Wohnhaus liegt. Rémy und Mélanie verlassen oft zur selben Zeit ihr Zuhause, nehmen dieselbe Straßenbahnlinie und gehen im selben Laden einkaufen – ihre Wege kreuzen sich aber nie. «Einsam Zweisam» ist eine charmante Tragikomödie über zwei Um-die-Dreißigjährige in der Hektik und Einsamkeit der Großstadt.

In «Einsam Zweisam» (ab 19.12.2019 im Kino) zeichnet Cédric Klapisch nach seinem Erfolg «L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr» einmal mehr das Porträt einer Generation. Diesmal jedoch ist die Geschichte weit entfernt von einer glücklichen Globalisierung, die in «L’auberge espagnole» ihren Ausdruck in einer Wohngemeinschaft in Barcelona mit feiernden und zukunftsoptimistischen Studenten aus ganz Europa fand. Rémy und Mélanie sind melancholisch, depressiv. Sie leiden an einem Übel der Zeit: emotionale Isolation in einer Gesellschaft, in der dank der sozialen Medien Jeder mit Jedem verbunden zu sein scheint.

In seinen ersten Filmen habe die Idee des Kollektivs eine Rolle gespielt, erklärte Klapisch in einem Interview mit dem Radiosender «FranceInfo». Heute lebe man in einer Zeit, in der man von Zuhause aus auf alles Mögliche klicken könne, erklärte der 58-Jährige. Das Internet und Handy hätten die Beziehung zur Welt geändert.

Mélanie ist Biologin, Rémy schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Sie trauert noch immer einer vor einem Jahr in die Brüche gegangenen Beziehung nach und hofft, beim Onlinedating ihre neue Liebe zu finden. Rémy hat mit anderen Problemen zu kämpfen als seinem brachliegenden Beziehungsleben. Bei seiner Arbeit wurden außer ihm alle entlassen und mit seinem neuen Job tut er sich schwer: Telefonassistent für Internetbestellungen.

Bangen um ein Happy End

Klapisch stellt den Alltag seiner beiden Protagonisten, die überzeugend von François Civil und Ana Girardot verkörpert werden, in parallel verlaufenden Handlungssträngen dar, die zu mancher humorvollen Szene führen. Beide entscheiden sich zudem für eine Psychotherapie, um sich von ihrem depressivem Gemütszustand zu befreien. Dabei kristallisieren sich so manche überraschende Probleme heraus.

Mit «Einsam Zweisam» hat Klapisch nebenbei auch noch eine romantische Komödie gedreht. Von Anfang an wartet das Publikum schließlich darauf, dass Mélanie und Rémy, die sich stets nahe sind, ohne sich wirklich zu begegnen, irgendwann auch zueinander finden. Damit lässt sich Klapisch jedoch bis ganz zum Schluss Zeit. Selten hat man auf ein absehbares und erhofftes Happy End so lange warten müssen.

(MAG99/dpa)

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