Einkuscheln ohne schlechtes Gewissen
- Bei den kalten Temperaturen möchten wir uns doch einfach nur warm einpacken. Fake Fur, die perfekte Alternative zu Echtpelz, ist das momentan angesagteste Material für flauschige It-Pieces – und nicht nur ein modisches Statement, sondern auch ein klares «Ja» zu Umwelt- und Tierschutz. Von Bettina Bergmann

Bettina Bergmann ist Modejournalistin und lebt in Hamburg.
Pelz ist out – Faux Fur ist in. Früher eher eklig anzufassen und immer statisch aufgeladen, hat sich die Qualität von Kunstpelz enorm verbessert. Oft bleibt einem nur noch der Feuertest um herauszufinden, ob es sich um Fell oder Kunststoff handelt. Mit was man sich einmummelt ist Geschmackssache: trendy Mantel, Jacke, Fake-Fur-Details oder Accessoires? Fakt ist, dass momentan kein Weg an den puscheligen Teilen vorbeiführt.
Als Pullover
In der Vergangenheit nur als Mantel oder Jacke eingesetzt, ist das typische Teddyfell wesentlich wandlungsfähiger als bisher genutzt. Wie cool der puschelige Webpelz auch als Sweater funktioniert, beweist Vorzeige-Mode-Bloggerin Caro Daur. Aber Vorsicht: Das flauschige Material trägt auf und sollte ausschließlich mit schmalen Unterteilen kombiniert werden. Außerdem werden die pelzigen Gesellen lieber oversize getragen. Deshalb wählen Sie lieber eine Nummer größer. Spannt der Stoff, bleibt kein Raum mehr für Spekulationen – und wer füllt schon gerne ein Teddykostüm komplett aus?!
Als Jacke

Künstliche Eleganz perfekt in Szene gesetzt. Dank ausgefeilter Produktionstechniken wirkt Kunstfell mittlerweile ebenso luxuriös wie echtes. Bei unserem Street Style ist der milchkaffeebraune Blouson einer Besucherin der Mailänder Fashion Week nicht nur genau so stylish wie eine echte Pelzjacke, sondern wertet durch den gekonnten Materialmix das gesamte Outfit auf. Ton in Ton, erdige Farben – die Kombination wirkt extrem edel, Kunststoff hin, Kunststoff her. Auf die richtige Mischung kommt es an. Wollige, matte Stoffe lieben Glanz und umgekehrt. Dazu noch die fancy Overknees mit Animalprint – fertig ist ein Look, der vom Office bis zum späten Abend funktioniert.
Als Mantel
Nein, Sie sehen nicht doppelt. Die Krümelmonster-Gedächtnis-Mäntel werden von Influencerin und Ex-GNTM-Teilnehmerin Mandy Bork und ihrer Kollegin Sonia Lyson im Partnerlook ausgeführt. Hat man farbigen Kunstpelz in der Vergangenheit eher auf Technopartys getroffen, ist das kunterbunte Fake Fur auf einmal salonfähig geworden. Wichtig bei diesem Modetrend: Die kunterbunten Teile als Knalleffekt in Kombination mit dezenten Farben, wie Grau, Braun, Schwarz oder Beige einzusetzen. In der gleichen Farbwelt zu bleiben, ist dabei auf jeden Fall eine sichere Wahl. Mehr Farbe oder gar Muster gehören eher auf den Karneval als auf die Straße.
Als Detail

Komplette Webpelz-Teile stehen nicht wirklich auf Konkurrenz aus dem Fashion-Universum. Faux-Fur-Details wie Krägen oder Ärmel sind wiederum bei gemusterten und extravaganten Kombinationspartnern sehr anschmiegsam und stehlen diesen nicht die Show. Benefit des Kunstpelzes ist übrigens auch die Reinigung: In der Regel kann Kleidung mit Kunstpelz-Akzenten ganz einfach in der Maschine gewaschen werden und müffelt nicht, wie sein echter Kollege, nach nassem Hund.
Als Accessoire
Sie sind nicht so der Pelzmantel-Typ – weder echt, noch falsch – trotzdem lässt Sie der Trend nicht kalt? Kein Problem. Sie müssen ja nicht gleich wie Influencerin Sonia Lyson in die Vollen gehen Abgesehen von Fake-Fur-Details an Kleidungsstücken, gibt es jede Menge coole Accessoires aus dem fluffigen Material. Taschen, Schuhe oder Kopfbedeckungen, besonders aus farbigem oder gemustertem Webpelz, brezeln basic Outfits sofort auf und setzen gekonnt ein Fashion-Statement.
(MAG99)
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Bettina Bergmann ist Modejournalistin und lebt in Hamburg. --- STYLE.MAG99 ist das seit Oktober 2019 neue Onlinemagazin für selbstbewusste Frauen. In unserem VIP-Bereich finden Sie zusätzliche Top-News, Stories und Gewinnspiele. Jetzt Newsletter abonnieren!