Ein Pool für jeden Garten
- Ob Saunafass, Teich oder die aufblasbare Variante aus Gummi – die Qual der Wahl ist letztlich eine Frage des Geschmacks, des Platzes und des Geldbeutels. Jana Illhardt gibt Orientierung.

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Die meisten Grundstücke sind nicht zu klein für einen Pool. Das betont Daniela Toman, Autorin eines Buchs zum Thema. «Auch auf 100 bis 200 Quadratmetern kann ein Pool von vier mal acht Metern angelegt werden.» Für die restliche Gartengestaltung sei dann zwar kaum noch Platz. «Ein kleiner Poolgarten ist aber durchaus lohnenswert», findet die Landschaftsarchitektin aus Verl bei Gütersloh. Alternativ passt ein Bassin zum Aufblasen immer. Und wer wirklich wenig Platz hat, für den gibt es andere Optionen.
«Ein Saunafass oder Tauchbecken ist für kleine Gärten ideal»,
so Ralph Roufflair, Trainer an der DIY Academy in Köln. Sie haben meist sogar zwei Sitzplätze, und Badeöfen lassen sich hinzukaufen – «dann kann man das Fass auch im Winter nutzen». Für welche Poolart man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks, Platzes und Geldbeutels.
Diese Pools stehen zur Wahl
Wer wenig Platz hat oder nur ein bisschen planschen möchte, ist mit Bassins zum Aufblasen gut beraten. Etwas größer sind Quick-Up-Pools. «Sie bestehen aus einem strapazierfähigen Material und haben am oberen Rand einen verstärkenden Ring», erklärt Roufflair. Sobald das Wasser eingefüllt wird, richtet sich der Pool von selbst auf.

Einfach auf den Rasen stellen sollte man keine dieser Varianten. «Es braucht eine gerade, belastbare Grundfläche», erklärt Roufflair. Ansonsten könne der Pool kippen oder an Spannung verlieren und leer laufen. Auch Wühlmäuse könnten das Material angreifen. «Es wird eine Frostschutzschicht und oder eine Tragschicht aus Kies oder einem gebrochenem Mineralgemisch hergestellt», erläutert Roufflair. «Darauf kann man dann einfache Betonplatten höhen- und profilgerecht auf Bettungssplitt verlegen.» Zuletzt werden obenauf ein Schutzvlies gegen mechanische Beschädigung und der Pool selbst platziert.
Etwas teurer sind Pools, die halb oder ganz eingegraben werden. Die Fertigbecken bestehen aus Kunststoff, Edelstahl oder Glasfaser. «Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Becken aus Schalsteinen anzufertigen und mit Folie auszukleiden. Damit ist man in der Formgebung freier», erklärt Toman. Für diese Varianten kann je nach Bundesland eine Baugenehmigung erforderlich sein. Meist ausgenommen sind Pools mit einer Größe von bis zu 50 Kubikmeter. Dennoch sei man dazu verpflichtet das zuständige Bauamt über seine Absichten zu informieren, betont Toman.
Die natürliche Variante
Naturpools unterscheiden sich nicht nur optisch von den üblichen Pools. In diesen wird das Wasser chemisch aufbereitet. Auf Chlorbasis mit Tabletten oder Flüssigkeitszugabe oder mittels einer Salzelektrolyse-Anlage, mit der aus Natriumsalz das Desinfektionsmittel Chlor gewonnen wird, erklärt Toman. Für die Wasseraufbereitung in Naturpools gibt es fünf Methoden:
Beim Teichtyp 1 kommt keinerlei Technik zum Einsatz. «Die Wasseraufbereitung wird durch Unterwasser-Pflanzen, Zooplankton, Mikroorganismen und Sedimentation sichergestellt», erklärt Wendelin Jehle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer. Für dieses Naturerlebnis ist eine Fläche von mindestens 220 Quadratmetern nötig, wobei jeder Quadratmeter mit etwa 500 bis 800 Euro Anschaffungskosten zu Buche schlägt.

Teichtyp 2 wird mit Skimmern gepflegt – das sind Sauger, die den Schmutz von der Wasseroberfläche entfernen. Diese Variante kostet 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter mehr als Teich-Typ 1. Am häufigsten wird laut Jehle der Teichtyp 3 gebaut, der eine bepflanzte, gezielt durchströmte Filterzone hat. «Er ist schon bei 40 Quadratmetern möglich, wobei jeder um die 900 bis 1.400 Euro je nach Bauart und Zugänglichkeit kosten.»
Bei den Teichtypen 4 und 5 sind die Pflanzen nur Dekoration. Filtertechnik übernimmt die Wasseraufbereitung. «Sie haben schon einen Poolcharakter und sind für kleinere Gärten optimal», erklärt der Experte für naturnahe Badegewässer. Diese Pooltypen 4 und 5 seien bereits ab 15 Quadratmetern Fläche umsetzbar, wobei jeder Quadratmeter mindestens 1.600 Euro kostet.
Der richtige Platz im Garten
Ideal ist natürlich ein sonniges Fleckchen. «Eine südlich oder südwestlich ausgerichtete Lage ist wünschenswert», sagt Fachbuchautorin Toman. Zudem sollten möglichst keine Bäume im direkten Umfeld stehen. Denn die werfen nicht nur Schatten, «sondern tragen auch unerwünschte Nährstoffe wie Laub, Dreck oder Blütenstaub ein, was die Algenbildung befördert», erklärt Jehle. Von Vorteil sei es zudem, den Pool so zu platzieren, dass er von allen Seiten zugänglich ist. Das erleichtert die notwendigen Pflegemaßnahmen.
Zudem sei eine Poolabdeckung wichtig – aus mehrerlei Hinsicht:
«Zum einen verhindert sie, dass das Wasser zu schnell auskühlt. Zum anderen schützt sie vor Laub- und Staubeintrag und minimiert die Reinfallgefahr»,
erläutert Toman. Bei eingegrabenen Pools sollte die Abdeckung unbedingt begehbar sein. «Außerdem hat man dafür Sorge zu tragen, dass der Pool nicht für jedermann zugänglich ist», ergänzt Roufflair. In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass Gartenbesitzer mit Zäunen ihr Grundstück sichern müssen. Denn klettern Kinder etwa über den Zaun und stürzen hinein, tragen sie bei schlimmen Folgen unter Umständen die Verantwortung.
(MAG99/dpa)
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