Auf den Spuren von Prinzessin Diana
- Prinz Harry und seine Frau Meghan trafen auf ihrer Reise nach Südafrika auch Graca Machel, die Witwe des ehemaligen Präsidenten Mandela. Warum dieser Besuch der emotionale Höhepunkt ihres Aufenthalts war. Von Ralf E. Krüger

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Tanzen, Singen, Trommeln: Ein farbenfrohes Spektakel erwartete Prinz Harry (35) und seine Frau Meghan (38) am Montag gleich nach ihrer Ankunft in Kapstadt. Im Nyanga-Township setzte das Paar Akzente mit dem Besuch eines Projekts für junge Mädchen. Dort werden ihnen Selbstverteidigungskurse angeboten und Frauenrechte erörtert. Denn die Armenviertel rund um die schillernde Touristenmetropole gelten laut Kriminalstatistik wegen der dort aktiven Verbrecher-Syndikate als Südafrikas gefährlichstes Terrain – die Bewohner riefen in ihrer Not bereits nach dem Militär, das zurzeit die Polizei bei ihrer Arbeit dort unterstützt.
Immer wieder schüttelten Harry und Meghan in dem Projekt Hände, bückten sich zu den Fähnchen schwingenden Kindern, aber auch alten Frauen. Bei sonnigem, aber windigem Wetter herzte die Herzogin von Sussex im sommerlichen schwarz-weißen Kleid einen kleinen Jungen, während Harry sich zunächst zögerlich zum Rhythmus der Trommeln in den Hüften wiegte. Er wirkte zunehmend lockerer und knöpfte sein langärmeliges Hemd auf. Viel Zeit zum Umziehen war dem Paar nicht geblieben, da ihr Linienflug mit Verspätung eingetroffen war, was den Zeitplan durcheinanderzuwirbeln drohte.

Im Projekt selbst reihten sie sich ein bei einem Rollenspiel, setzten sich zu den Mädchen auf den Boden. Ihr eigener Sohn, der kleine Archie, war beim ersten öffentlichen Auftritt zunächst nicht dabei. Die Gesichter der jungen Südafrikaner verrieten, dass das unkomplizierte Auftreten der royalen Sympathieträger ankam.
Die in Kapstadt begonnene erste offizielle Auslandstour (Ende September bis Anfang Oktober) von Prinz Harry und seiner Familie fand in schwierigen Zeiten statt. Zu Hause sorgte die Thomas-Cook-Pleite für Schockwellen, in Südafrika stand und steht die Nation immer noch unter dem Eindruck grassierender Gewalt gegen überwiegend ausländische Ladenbesitzer sowie auch gegen Frauen. «Gott sei Dank für diese leichte royale Zerstreuung!», seufzte daher ein Kommentator der südafrikanischen «Sunday Times» in einem Kommentar und betonte:
«Verneige dich, Südafrika, beim Willkommensgruß für die hippsten, spritzigsten und unkonventionellsten Royals an unseren Gestaden.»
Der Besuch hatte eine politische Komponente: Der Queen liegt die Stärkung des Commonwealth sehr am Herzen. Vor diesem Hintergrund lag eine ebenso wichtige wie auch emotionale Station von Harrys jüngster Afrikareise – in dem Land, das als erster Staat seit einem Jahrzehnt dieser Allianz beitreten will: Angola. Harry, der von seiner Großmutter zum Jugend-Botschafter des Commonwealth erklärt worden ist, sollte dort diplomatisch für gute Stimmung sorgen. Und er war dort auch auf den Spuren seiner Mutter unterwegs.
Prinzessin Diana im aktiven Minenfeld
Denn wie einst die bei einem Autounfall in Paris getötete Prinzessin Diana engagiert auch er sich im Kampf gegen Landminen. In Angola hatte er am Freitag (27.9.) ein Camp von Minen-Entschärfern besucht – in dem früheren Bürgerkriegsland liegen noch immer Tausende Sprengminen im Boden. Harry hatte dabei auch den Ort besucht, an dem seine Mutter einst in einem aktiven Minenfeld für einen Bann der Sprengkörper warb.

Doch davor hatte das Paar am 24.9. – dem Tag des nationalen Erbes – erst einmal die älteste südafrikanische Moschee in Kapstadts historischem Bo-Kaap-Distrikt besucht. Ganz in der Nähe – im District Six – fand eine offizielle Straßen-Umbenennung statt, die eine noch aus Apartheidzeiten stammende Maßnahme rückgängig machen soll: Die Keizersgracht Street wurde wieder offiziell in Hanover Street umbenannt. Offen blieb dabei, ob es sich auch um eine Verneigung vor den Ahnen des royalen Besuchs handelt: Denn die kamen einst aus Hannover.
(MAG99/dpa)
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